Unsere Buddhistische Pilgerreise nach Lawudo, im Herzen der Himalayas

Sandra Passardi

Das Lawudo Kloster ist ein magischer Ort

Lawudo Gompa, Nepal. Foto: Gregor Beer
Lawudo Gompa, Nepal. Foto: Gregor Beer

Lawudo liegt inmitten der Himalayas, in der Region Solo Khumbu in Ostnepal. Lawudo ist der Ort, wo die frühere Reinkarnation unseres geliebten Kyabje Lama Zopa Rinpoche (spiritueller Direktor von FPMT), Lama Kunsang Yeshe (auch bekannt als der Lawudo Lama) jahrelang in einer Höhle meditiert und den Ort mit seiner reinen Dharma-Praxis gesegnet hat. Es wird gesagt, dass nur schon das Sehen dieses Ortes selbst die verschlossendsten Herzen öffnet, um sich dem Dharma zuzuwenden.

Unsere Pilgerreise in das auf 4000m gelegene Lawudo wurde geleitet von Ven. Ani Robina Courtin, weltbekannt durch ihre direkte und energiegeladene Art die Lehren des Buddha zu vermitteln. Sie versteht es, die komplexesten Themen auf verständliche und alltagspraktische Art näher zu bringen.

Gestartet hat unsere Reise in Kopan

Kopan ist das Herz und Mutterkloster von FPMT, in den lieblichen Hügeln des Kathmandu-Tales. Unsere Gruppe aus gut 30 Personen hat schnell zusammen gefunden, waren wir doch alle durch unser gemeinsames Ziel miteinander verbunden.

Himalaya Solukhumbu Lawudo Trek 2017
Die Aussichten der Himalaya im Frühling sind unvergesslich. Foto: Sandra Passardi

Nachdem wir zwei Tage lang in den Genuss gekommen sind von Ven. Robina Lehren und auch Zeit gehabt hatten, Kopan zu erkunden, machten wir uns frühmorgens auf zum Flughafen. Voller Neugier bestiegen wir das kleine Flugzeug, das uns zum schwierigsten und wohl auch atemberaubendsten Flughafen der Welt brachte – Lukla. Hier gibt es keine Strassen, keinen Autolärm – das einzige Fortbewegungsmittel sind die eigenen Füsse.

Auf den knapp 3000 Höhenmetern ist die Luft einiges dünner und das Laufen dementsprechend anstrengender. Dennoch waren wir voller Enthusiasmus und die Berglandschaft wurde mit jeder gelaufenen Stunde spektakulärer.

Die Stupas und Mantras auf dem Weg liessen uns nicht vergessen, dass wir auf keiner gewöhnlichen Wanderung waren. Foto: Sandy Faber
Die Stupas und Mantras auf dem Weg liessen uns nicht vergessen, dass wir auf keiner gewöhnlichen Wanderung waren. Foto: Sandy Faber

Unser Hauptfokus war jedoch nicht das Geniessen der Landschaft, sondern ein Spiritueller. Wir umrundeten Stupas und widmeten alle Verdienste den fühlenden Lebewesen.

Ven. Ani Robina erinnerte uns daran, dass die körperlichen Strapazen der Reise hilfreich waren, um negatives Karma zu reinigen und Anhaftung zu überwinden. Ihre täglichen Belehrungen inspirierten und bewegten uns tief. Mit dieser Ausrichtung liefen wir drei Tage lang, bis wir – ziemlich ausser Atem – herzlich von Ven. Ani Samten-La (Lama Zopa’s Schwester) und Sangay-La (Lama Zopa’s Bruder) in Lawudo empfangen wurden.

In Lawudo

Die Präsenz der Buddhas und Yogis ist spürbar an diesem magischen Ort. Der perfekte Ort für unser sechstägiges Retreat, während dem Ven. Robina den gesamten Lamrim-Pfad (stufenweiser Pfad zur Erleuchtung) zusammengefasst hat. Das Team von Ani Samten-La hat sich während der ganzen Zeit rührend um uns gekümmert und uns mit Liebe bekocht.

Nach einem vier-tägigen Kampf gegen Höhenkrankheit endlich in Lawudo anzukommen, war spirituell berührend. Vor Allem, dass wir gleich nach der Ankunft eine Meditation in der Höhle von Rinpoche machen durften. (Jeff)

Ven Robina
Ven. Robina Courtin wurde begrüsst in Lawudo von Ani Samten-La. Foto: Kristina Mah

Ein Highlight war auch der Schnee, der die ganze Landschaft an unserem zweitletzten Tag magisch weiss verzaubert hat.

Die meisten von uns haben Lawudo mit Wehmut verlassen – voller Inspiration und Dankbarkeit für die Herzlichkeit der Menschen hier oben und die unglaubliche Tiefe und Klarheit von Ven. Robina’s Belehrungen.

Zwei Tagesmärschen im schönsten Wetter liessen uns noch ein wenig Zeit, die Stille der Berge zu geniessen und unsere Erfahrungen zu integrieren, bevor wir von Lukla wieder zurück nach Kathmandu flogen.

 

Sandra Nina Jeff
(Von links) Sangmo, Nina, Sandra und Jeff vor der Lawudo Gompa

Die letzten zwei Tage der zweiwöchigen Reise haben wir in der Fülle des Hyatt Residency – einem wunderschönen Hotel in Boudhanath – verbracht, direkt neben der grossen Stupa. Es tat gut, die Seele noch ein wenig baumeln zu lassen, bevor wir alle wieder unsere Wege gingen.

Niemand von uns hat die Pilgerreise unverändert verlassen – jeder und jede von uns hat tiefe Erfahrungen gemacht und Einsichten gewonnen. Und es sind Freundschaften entstanden – über die Kontinente hinweg – die vielleicht ein Leben lang halten werden. Unglaublich dankbar für diese wunderbare Erfahrung beendeten wir unsere Reise – möge dies dem Wohle aller Lebewesen dienen.

 

Der nächste Lawudo Trek wird im März 2018 stattfinden. Für mehr Info siehe die offizielle Website (Englisch).